Dokumentarfilme im Gespräch — Exkursion des Projektkurses Fotografie zum Doxs-Festival

Als Mitglieder des Projektkurses Fotografie besuchten wir am 29.09.2021 gemeinsam mit Frau Leschczyk eine Veranstaltung des Doxs-Dokumentarfilmfestivals. Moderiert wurde sie von Aycha Riffi (Grimme Akademie) und Dirk Uhlig (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. FSF). Des Weiteren war der Redakteur Udo Bremer von 3sat anwesend. An diesem Tag haben wir zwei verschiedene Dokumentarfilme angesehen, wobei zu beiden Filmen ein Nachgespräch mit den Filmemacherinnen stattfand.
Der erste Dokumentarfilm hieß „Chao’s Transition“; der zweite „Fehler und Irritation“. Für den ersten Film waren die Filmemacherinnen Susanne Mi-Son Quester und Mieko Azuma vor Ort. Für das Nachgespräch des zweiten Films wurde die Filmemacherin Elke Lehrenkrauss per Zoom zugeschaltet.


Inhaltlich handelte der Film „Chao’s Transition“ von der Protagonistin Chao, welche sich schon immer als Frau fühlte. Mit Mitte 20 entschließt sie sich zu einer Transition, wobei sich die gebürtige Japanerin darüber Gedanken macht, wo sie den Eingriff vornehmen lassen soll. Zur Auswahl steht dabei die Schweiz, wo sie seit ihrer Kindheit lebt, oder das Ausland. Als Corona ihre Pläne durchkreuzt, treten andere Dinge in den Vordergrund — wie Freunde und ihr Designstudium, wobei ihr Wunsch bestehen bleibt.
Der Film „Fehler und Irritation“ thematisiert das Künstlerleben der beiden Brüder Ferdinand (22) und Milan (27). Innerhalb des Films wird der Zuschauer auf eine Reise in ihre abstrakte Lebenswelt mitgenommen, wobei sich der Film hauptsächlich um Ferdinand dreht, welcher Kunst an der Universität der Künste in Berlin studiert.
Während des Nachgespräches berichteten die Produzenten über den Entstehungsprozess ihres Filmes und die Umsetzung. Durch die Reflexion und den Bericht der Filmemacherinnen wurde den Zuschauern ersichtlich, wie viel Arbeit und Mühe hinter den jeweiligen Filmen und ihrem Dreh steckten. So waren es teilweise die kleinen Details, die länger aufhielten, aber das große Ganze letztendlich abrundeten und vervollständigten. Abgesehen davon hatte Elke Lehrenkrauss zu Beginn ihres Drehs Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie. Ihr Plan bestand zunächst darin, über die politischen Verhältnisse in Hong-Kong zu berichten. Als allerdings der Lockdown kam, konnte sie diesen Plan nicht mehr in die Tat umsetzen. So musste sie binnen kürzester Zeit neue Ideen für ein anderes Filmprojekt suchen und einen neuen Plan erstellen. Relativ schnell wusste sie dann, worüber sie gerne einen Film drehen wollte. Letztendlich bleibt nur zu sagen, dass ihr der Dokumentarfilm sehr gelungen ist und trotz des Lockdowns ein tolles Ergebnis entstanden ist. Des Weiteren konnten wir als Zuschauer den Filmemacherinnen Fragen zu den vorgestellten Filmen stellen und über unsere Eindrücke berichten. Wir haben darüber reflektiert, wie es uns beim Zuschauen ergangen ist und welche Gedanken beim Zuschauen entstanden sind.
Außerdem beschäftigten wir uns innerhalb des Nachgesprächs mit der Frage, ob es sich bei den beiden vorgestellten Dokumentarfilmen um politische Filme handelt. Festgehalten haben wir, dass beide Dokumentarfilme einen politischen Charakter aufweisen.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass es insgesamt eine schöne Veranstaltung war, bei der wir sehr interessante Filme gesehen haben und für unser eigenes Fotoprojekt Inspirationen sammeln konnten. Wir konnten wertvolle Anregungen für unser weiteres Vorhaben gewinnen. Zudem konnten wir unser Filmwissen erweitern durch den intensiven Austausch mit den Filmemacherinnen sowie durch die kritische Auseinandersetzung mit den Filmen und den Perspektivwechsel. (Maureen Czabanski)