Der ehemalige Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen wurde am Abend des 22. Dezembers 2019 mit einer Gedenkfeier vor seinem ehemaligen Wohnhaus an der Karl-Lehr-Str. 9 geehrt. Schulze-Boysen war aufgrund seiner Aktivitäten gegen das NS-Regime am 22. Dezember 1942 mit nur 33 Jahren im Gefängnis in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden. Mit ihm wurden seine Ehefrau Libertas Schulze-Boysen und weitere Mitglieder der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ ermordet.
Schulze-Boysen hatte kurz zuvor an seine Eltern geschrieben: „Ich bin vollkommen ruhig. Es geht auf der Welt um so wichtige Dinge, da ist ein Leben, das erlischt, nicht sehr viel. Dieser Tod passt zu mir.“
Etwa 30 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Duisburg nahmen an der Gedenkfeier vor dem ehemaligen Wohnhaus mit Ansprache, Musik und Lesung teil. Auch Schülerinnen des Steinbart-Gymnasiums aus dem Geschichtskurs von Frau Dr. Schmahl besuchten die Veranstaltung und gedachten Schulze Boysens.
Aufmerksam wurden die Schülerinnen auf die Veranstaltung durch das Projekt „Stolpersteine am Steinbart“, welches die Opfer des Nationalsozialismus in unserer Erinnerung erhalten soll. Das Projekt wird aktuell vom Geschichtskurs nach dem Vorbild von Gunter Demnigs „Stolpersteinen“ aufgebaut und zeigt exemplarisch an verschiedenen Stellen der Schule die Steine und die Lebensgeschichte von Duisburger Bürgerinnen und Bürger, die der Verfolgung im Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind. Harro Schulze-Boysen kommt dabei als ehemaligem Schüler und Absolventen des Steinbart-Gymnasiums eine wichtige Bedeutung zu. (Shma)