Vom 16. bis 24. Januar hatten 23 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 besonderen Besuch. Denn der neu begründete Schüleraustausch zwischen dem Steinbart-Gymnasium und den collèges Jean Jaurès und République feierte Premiere. Mit ihm ist endlich ein Schüleraustausch zwischen Duisburg und seiner Partnerstadt Calais entstanden.
Am Ende des Aufenthalts blicken wir zurück auf eine Woche, die so manch neue Erfahrung und Überraschung bereithielt. Zunächst war der Mittwoch noch in geordneten Bahnen verlaufen und hatte die Gruppe ins Duisburger Rathaus geführt, wo sie herzlich willkommen geheißen wurde: Neben Duisburgs zweitem Bürgermeister Manfred Osenger waren gleich mehrere Mitglieder der deutsch-französischen Gesellschaft erschienen, darunter auch Jürgen Donat, der an der Begründung dieses Austausches tatkräftig mitgewirkt hat. Einen guten Eindruck vom Rathausempfang vermittelt der Bericht des Studio 47, der sich hier findet.
Dann, am Donnerstag, wurde es stürmisch und die deutsch-französische Austauschgruppe (diesmal waren auch die Gastgeber dabei) konnte — im wahrsten Sinne vom Winde verweht — nicht wie geplant den Rückweg von der Kletterhalle in die Düsseldorfer Innenstadt und dann nach Duisburg antreten. Und so wurde weiter geklettert, geredet, gespielt und — zur Freude der Hallenbetreiber — auch so manche Pizza verspeist. Schließlich konnten alle Schiffbrüchigen des ÖPNV wohlbehalten mit einem Reisebus abgeholt und nach Duisburg gebracht werden: Ouf!
Am Freitag wichen die bangen Blicke auf die neuesten Betriebsmeldungen der Bahn bald der Erleichterung darüber, dass die Franzosen planmäßig zur Zeche Zollverein fahren konnten, wo sie dem Weg der Kohle folgten und sich davon überzeugen konnten, dass die Zechengebäude weder isoliert noch beheizt, dafür aber umso eindrucksvoller sind. Im Phänomania Erfahrungsfeld standen schließlich spielerisches Erkunden und Ausprobieren im Vordergrund, bevor es zurück ging nach Duisburg, wo die Gäste gemeinsam mit ihren corres ins wohlverdiente Wochenende entschwanden.
Dieses wiederum nutzten die Gastfamilien zum einen für Ausflüge: Einige besuchten das CentrO, andere Tiger & Turtle und den Zoo. Man traf sich zum Moonlight Golf oder zum Karten spielen. Und selbst zu einer kurzweiligen Stippvisite in den dschungelähnlichen Abgründen des deutschen Privatfernsehens bot sich Gelegenheit.
Am Montag ging es weiter mit dem offziellen Programm und dabei zunächst in den Alltag deutscher Schüler und dann hoch hinaus: In der ersten Stunde hospitierten die Franzosen im Unterricht ihrer Partner, dann konnten sie im Superfly ihre Flugkünste erproben. Der letzte Aufenthaltstag führte die Gruppe schließlich rheinaufwärts nach Köln, wo sie mit einer geführten Besichtigung des Doms und einem Besuch des Schokoladenmuseums in jene Mischung aus Hochkultur und großer Geschichte einerseits und bodenständiger Lebensfreude andererseits hineinschnuppern konnten, der in den Augen vieler Einwohner den Reiz der Rheinmetropole ausmacht.
Am Mittwoch traten die Gäste dann die Rückreise an. Mancher Abschied fiel schwer, doch aus dem Bus ertönten die Verse des Liedes «Ce n’est qu’un au revoir.» Und tatsächlich dauert es nicht mehr allzu lange bis zu diesem Wiedersehen: Im März geht es für die Deutschen nach Calais. (Bau)